Auf zum nächsten Buch!

Wie aufmerksame Leser*innen sicherlich festgestellt haben, hat sich auf meinem Blog in den letzten Wochen nicht mehr viel getan. Der Grund dafür ist einfach: Ich arbeite an einem neuen Manuskript, und da Schreiben zwar meine primäre Leidenschaft, aber eben nur mein Zweitberuf ist, bleibt mir neben Büro und neuem Buchprojekt kaum mehr Zeit für Blogeinträge.

Manche Leser*innen werden sich jetzt vielleicht fragen, warum ich meine Nebenbeschäftigung nicht zu meinem Hauptberuf mache, wenn ich sie doch so sehr Liebe. Die ehrliche Antwort lautet: weil ich dafür nicht risikofreudig genug – man könnte auch sagen: zu bequem – bin.

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Über Autorenporträts

Eine Regel scheint im Literaturbetrieb für alle Schriftsteller*innen, bekannte wie weniger bekannte, gleichermassen zu gelten: Kein Buch ohne Porträt des Autors oder der Autorin, wenn nicht auf dem Cover, dann wenigstens auf der Verlagshomepage und auf Social Media.

Nun ist es kein Geheimnis, dass Bilder schöner Menschen den Absatz steigern, egal, ob man Autos, Versicherungen oder halt eben Bücher verkauft. Doch schmückt das obligate Autorenporträt nicht nur die Umschläge und Werbekanäle der überdurchschnittlich attraktiven Exemplare unserer Spezies, nein, auch bei Schriftstellern und Schriftstellerinnen, die nicht dem landläufigen Schönheitsideal entsprechen, ist es Pflicht.

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Nagende Fragen (2)

Ich lese gerade (zum ersten Mal – „shame on me!“) den englischen Klassiker „Jane Eyre“, den mir eine Freundin zum Geburtstag geschenkt hat. Das Buch ist eine wunderschöne Sonderausgabe, welcher unter anderem eine Kurzbiografie der Autorin beiliegt. Dieser ist zu entnehmen, dass Charlotte Brontë Vieles und gerade das Schwere, das sie in ihrem Roman beschreibt, aus eigener Erfahrung kannte.

Die Lektüre konfrontierte mich mit einer weitere „nagenden Frage“ des Schriftsteller*innen-Daseins: Muss man erlebt – präziser vielleicht: erlitten – haben, worüber man schreibt, um grosse oder zumindest gute Literatur zu schaffen? Oder anders formuliert: Entsteht nur aus selbst Erlebtem und vor allem Erlittenem grosse respektive gute Literatur?

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Abonnieren, bitte!

Zu den grössten Herausforderungen des Schriftsteller*innen-Lebens (wenigstens des Meinen) gehört die Selbstvermarktung. Wer wie ich das Glück hat, in einem Verlag unterzukommen, ist davon weniger betroffen, als Schriftsteller*innen, die ihre Bücher im Selbstverlag herausgeben. Doch selbst wenn ein Verlag sich um das Marketing kümmert, ist es angesichts des harten Kampfs um Aufmerksamkeit auf dem Buchmarkt für den*die Autor*in ratsam, zusätzlich ein bisschen Eigenwerbung zu betreiben.

Und das ist nun leider meine Sache nicht.

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„Jederstadt“ musikalisch

In einem der ersten Einträge auf diesem Blog habe ich den „Sound“ meines Erstlings „Zu keiner anderen Zeit“ beschrieben. Höchste Zeit also, auch über den „Klang“ meines neuen Romans Jederstadt zu schreiben.

Um es gleich vorwegzunehmen: Er klingt düsterer, melancholischer als der erste – eher nach Rachmaninoff, denn nach Mozart –, und dort, wo seine Begleitmusik gefälliger daherkommt, ist es ein ambivalentes Vergnügen, ihr zuzuhören.

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Trostlose Stätten

Für einmal drängt es mich, über etwas zu schreiben, das nichts mit den üblichen Themen dieses Blogs zu tun hat, aber vielleicht ein gutes Sujet für einen Roman abgeben würde: Autobahnraststätten.

Der Name suggeriert einen Platz, an dem man gerne verweilt. In Wirklichkeit gibt es (zumindest in meiner Vorstellung) kaum weniger einladende Orte als diese trostlosen Asphaltflecken mit ihren verdorrten Wiesenbändern, uniformen Einkaufsläden, Billig-Restaurants und Selbst-Zapfsäulen, an denen täglich Hunderte anhalten, austreten, einkaufen, essen, ohne viel mehr als einen müden Blick, ein gleichgültiges Wort miteinander zu wechseln.

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