Trostlose Stätten

Für einmal drängt es mich, über etwas zu schreiben, das nichts mit den üblichen Themen dieses Blogs zu tun hat, aber vielleicht ein gutes Sujet für einen Roman abgeben würde: Autobahnraststätten.

Der Name suggeriert einen Platz, an dem man gerne verweilt. In Wirklichkeit gibt es (zumindest in meiner Vorstellung) kaum weniger einladende Orte als diese trostlosen Asphaltflecken mit ihren verdorrten Wiesenbändern, uniformen Einkaufsläden, Billig-Restaurants und Selbst-Zapfsäulen, an denen täglich Hunderte anhalten, austreten, einkaufen, essen, ohne viel mehr als einen müden Blick, ein gleichgültiges Wort miteinander zu wechseln.

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Zwitschern aufs Geratewohl

Ich weiss nicht, warum Vögel zwitschern. Ich vermute, sie tun es, um ihren Artgenossen etwas mitzuteilen, vielleicht sogar, um sich auf Vogelart mit ihnen zu unterhalten. Bei Menschen, die zwitschern – auf gut Neu-Deutsch „twittern“ –, verhält es sich ähnlich. Auch sie senden Botschaften an andere Menschen, und in gewisser Weise führen sie sogar Unterhaltungen mit ihnen.

Allerdings ist es eine spezielle Form der Unterhaltung, die auf Twitter vonstatten geht. Man könnte es ein Gespräch ohne Gegenüber nennen, soll heissen: ohne Gesprächspartner*in, der*die einem gegenüber steht oder, lieber wohl, sitzt. Auf Twitter „unterhält“ man sich bestenfalls mit einem Foto oder einem Avatar, virtuell halt.

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