Über Autorenporträts

Eine Regel scheint im Literaturbetrieb für alle Schriftsteller*innen, bekannte wie weniger bekannte, gleichermassen zu gelten: Kein Buch ohne Porträt des Autors oder der Autorin, wenn nicht auf dem Cover, dann wenigstens auf der Verlagshomepage und auf Social Media.

Nun ist es kein Geheimnis, dass Bilder schöner Menschen den Absatz steigern, egal, ob man Autos, Versicherungen oder halt eben Bücher verkauft. Doch schmückt das obligate Autorenporträt nicht nur die Umschläge und Werbekanäle der überdurchschnittlich attraktiven Exemplare unserer Spezies, nein, auch bei Schriftstellern und Schriftstellerinnen, die nicht dem landläufigen Schönheitsideal entsprechen, ist es Pflicht.

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Zu den grössten Herausforderungen des Schriftsteller*innen-Lebens (wenigstens des Meinen) gehört die Selbstvermarktung. Wer wie ich das Glück hat, in einem Verlag unterzukommen, ist davon weniger betroffen, als Schriftsteller*innen, die ihre Bücher im Selbstverlag herausgeben. Doch selbst wenn ein Verlag sich um das Marketing kümmert, ist es angesichts des harten Kampfs um Aufmerksamkeit auf dem Buchmarkt für den*die Autor*in ratsam, zusätzlich ein bisschen Eigenwerbung zu betreiben.

Und das ist nun leider meine Sache nicht.

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Von Musts, Want-Tos und Maybes

Vor zwei Wochen habe ich hier im Blog den richtigen Umgang von Schriftstellerinnen und Schriftstellern mit Kritiken thematisiert. Dabei habe ich aus Platzgründen ein wichtiges Faktum unbeachtet gelassen: Für die meisten Autorinnen und Autoren ist die entscheidende Frage nämlich nicht die, wie sie mit Kritik umgehen sollen, sondern die, wie sie es überhaupt schaffen, von der Kritik wahrgenommen zu werden. Oder anders formuliert: Nicht ihre Kritikfähigkeit steht zur Debatte, sondern die Kritikwürdigkeit ihres Werks.

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Bestseller oder Bauchgefühl?

Für „hardcore“ Schriftsteller*innen ist nach dem Buch bekanntlich vor dem Buch, was ein Grund dafür sein mag, dass es in der (Unterhaltungs-)Literatur so viele Reihen gibt. Wenigstens hat man das Personal dann schon mal beisammen und auch die „horizontale Erzähl-Ebene“, wie die durchgehenden Geschichten in TV-Serien heissen, ist bereits eingezogen.

Andernfalls folgt der neuen Buchidee, die sich bei eingefleischten Autorinnen und Autoren meistens ziemlich schnell einstellt, das zeitraubende (Weiter-)Entwickeln der Figuren und des Plots. Das macht in der Regel nur dann genug Spass, wenn einem etwas an den Grundthemen des Buches liegt. Nur: Sind das dann auch die Themen, die bei den Lesern und Leserinnen „ziehen“, oder – ökonomisch ausgedrückt –, die auf dem Buchmarkt gefragt sind?

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