Auf zum nächsten Buch!

Wie aufmerksame Leser*innen sicherlich festgestellt haben, hat sich auf meinem Blog in den letzten Wochen nicht mehr viel getan. Der Grund dafür ist einfach: Ich arbeite an einem neuen Manuskript, und da Schreiben zwar meine primäre Leidenschaft, aber eben nur mein Zweitberuf ist, bleibt mir neben Büro und neuem Buchprojekt kaum mehr Zeit für Blogeinträge.

Manche Leser*innen werden sich jetzt vielleicht fragen, warum ich meine Nebenbeschäftigung nicht zu meinem Hauptberuf mache, wenn ich sie doch so sehr Liebe. Die ehrliche Antwort lautet: weil ich dafür nicht risikofreudig genug – man könnte auch sagen: zu bequem – bin.

Weiterlesen »

„Jederstadt“ musikalisch

In einem der ersten Einträge auf diesem Blog habe ich den „Sound“ meines Erstlings „Zu keiner anderen Zeit“ beschrieben. Höchste Zeit also, auch über den „Klang“ meines neuen Romans Jederstadt zu schreiben.

Um es gleich vorwegzunehmen: Er klingt düsterer, melancholischer als der erste – eher nach Rachmaninoff, denn nach Mozart –, und dort, wo seine Begleitmusik gefälliger daherkommt, ist es ein ambivalentes Vergnügen, ihr zuzuhören.

Weiterlesen »

Lob des Prologs

„(…) jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, dichtete einst Hermann Hesse und schenkte der deutschen Sprache damit eines ihrer wohl meist zitierten Bonmots. Was Hesse für den Beginn einer neuen Lebensstufe formulierte, sollte idealerweise auch für die ersten Seiten eines Buches gelten: Sie sollten ein Versprechen für viele zauberhafte Lesestunden sein und die Leser*innen vom ersten Satz an in ihren Bann schlagen.

Für Autorinnen und Autoren sind Buchanfänge daher eine besondere Herausforderung, eine, die nicht alle gleichermassen gerne annehmen. Ich gehöre zu den Schreibenden, die es lieben, Buchanfänge zu erfinden. In der Tat habe ich schon mit dem Gedanken gespielt, ein Buch zu schreiben, das nur aus Anfängen besteht. Genauer: Nur aus Prologen. Prologe sind meine liebste Schreibdisziplin. Schon meine ersten literarischen Gehversuche beginnen mit einem Prolog, und beide meiner bisher veröffentlichten Romane haben einen.

Weiterlesen »

Von Musts, Want-Tos und Maybes

Vor zwei Wochen habe ich hier im Blog den richtigen Umgang von Schriftstellerinnen und Schriftstellern mit Kritiken thematisiert. Dabei habe ich aus Platzgründen ein wichtiges Faktum unbeachtet gelassen: Für die meisten Autorinnen und Autoren ist die entscheidende Frage nämlich nicht die, wie sie mit Kritik umgehen sollen, sondern die, wie sie es überhaupt schaffen, von der Kritik wahrgenommen zu werden. Oder anders formuliert: Nicht ihre Kritikfähigkeit steht zur Debatte, sondern die Kritikwürdigkeit ihres Werks.

Weiterlesen »

Bestseller oder Bauchgefühl?

Für „hardcore“ Schriftsteller*innen ist nach dem Buch bekanntlich vor dem Buch, was ein Grund dafür sein mag, dass es in der (Unterhaltungs-)Literatur so viele Reihen gibt. Wenigstens hat man das Personal dann schon mal beisammen und auch die „horizontale Erzähl-Ebene“, wie die durchgehenden Geschichten in TV-Serien heissen, ist bereits eingezogen.

Andernfalls folgt der neuen Buchidee, die sich bei eingefleischten Autorinnen und Autoren meistens ziemlich schnell einstellt, das zeitraubende (Weiter-)Entwickeln der Figuren und des Plots. Das macht in der Regel nur dann genug Spass, wenn einem etwas an den Grundthemen des Buches liegt. Nur: Sind das dann auch die Themen, die bei den Lesern und Leserinnen „ziehen“, oder – ökonomisch ausgedrückt –, die auf dem Buchmarkt gefragt sind?

Weiterlesen »

Der Traum vom eigenen Buch

Während des mehrjährigen und bisweilen zähen Schreibprozesses an meinem ersten Roman habe ich mich ab und zu durch Online-Autorenforen geklickt, um mich zu vergewissern, dass es noch andere Wagemutige (aka Unvernünftige) gibt, die ihre Zeit statt ins Geldverdienen ins Schreiben von Manuskripten stecken, für die sich dann in den allermeisten Fällen kein Verlag je interessieren würde.

Die Beiträge waren, wie in Internet-Foren üblich, von sehr unterschiedlicher Qualität, manche hilfreich, andere tröstlich, manche amüsant, andere zum Kopfschütteln. An einen Beitrag aus der Kategorie „OMG“ erinnere ich mich noch besonders gut: Ein Forist schrieb sinngemäss, er wolle unbedingt ein Buch schreiben, wisse jedoch nicht, zu welchem Thema, ob ihm wohl jemand einen Tipp geben könne.

Weiterlesen »